10.07.2016 12:00 | |||
Johann Friedrich de Boor (1741-17??) |
|||
|
Johann Friedrich de Boor, * 0?.03.1741 in Hamburg, † ??.??.17??. Sohn des Isaac de Boor, Hamburger Weinhändler und der Anna Metta geb. Meyer (T. d. Hartwig Meyer). Vermutl. unverheiratet u. kinderlos. | ||
Das 5. Kind erhielt den Namen Johan Friedrich und wurde am 12. März 1741 in der Deutsch-Reformierten Gemeinde getauft. Pate standen Johan Philip Maejuis, der Hamburger Advokat und Lizentiat der Rechte Adam Friedrich Keck und Ida Maria Reypold.[1] Zu ihm fanden sich in den Verzeichnissen der Reformierten Gemeinde keine weiteren Eintragungen - weder bei den Konfirmanden, noch bei den Trauungen und auch über das Jahr seines Todes ließ sich nichts ermitteln. Einen Eintrag findet sich aber an anderer Stelle. Im Mitgliederbuch der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe - vielfach auch Patriotische Gesellschaft von 1765 genannt. Zu den Gründungsmitgliedern dieser Gesellschaft - sie existiert noch heute - gehörte auch der junge Johann Friedrich de Boor, der in der Unterschriftenliste an 10. Stelle nicht nur Name und Datum, sondern auch gleich den Mitgliederbeitrag[2] festhielt: „Johan de Boor d 13 August 1765. Zahlt jährl: zwey Ducat Spec." In der Mitte des 18. Jh. vollzog sich ein Wandel in der Gesellschaft. An vielen Orten entstanden soziale, wissenschaftliche und kulturelle Zirkel oder Vereinigungen, in denen sich Bürger aus allen Schichten zusammenfanden. Waren es bisher nur einige vermögende Kaufleute, die sich großzügig um die Armenversorgung und den Hilfebedürftigen kümmerten, organisierte jetzt eine weitaus breitere Schicht den Aufbau und die Unterstützung sozialer Einrichtungen. Das Ziel das Gemeinwohl zu fördern, erfasste nun auch Gelehrte, Juristen und andere einflussreiche Bürger aus der Gesellschaft. Von jedem Bürger wurde erwartet, dass er sich nach besten Kräften in den Dienst der Stadt stellte. Aus einem dieser losen Kreise, die sich mit Fragen der Aufklärung auseinander setzten, entstand im Jahr 1765 die heute „älteste zivilgesellschaftliche Organisation im deutschsprachigen Raum"[3]. Unter Johann Georg Büsch (1728-1800), Hermann Samuel Reimarus (1694-1768) und dessen Sohn Johann Albert Heinrich Reimarus (1729-1814) versammelte sich eine Schar von einflussreichen Persönlichkeiten, mit dem Ziel die Lebensverhältnisse, den Schutz vor Krankheiten, das Schulwesen sowie Kunst, Handel und Gewerbe in der Stadt zu verbessern. Viele dieser Denkanstöße hatten unmittelbar Einfluss auf die weitere Entwicklung Hamburgs. |
|||
Erste Seite aus dem
Subscriptions-Buch mit den
Unterschriften der Gründungsmitglieder, 1765 |
|||
Über sein Engagement in der
Gesellschaft ließ sich nichts weiter in Erfahrung bringen, jedoch wird Johann in der aus dem Jahr 1790 aufgeführten Namens-Liste der sämtlichen Vorsteher und Mitglieder der Gesellschaft, von 1765 bis 1789, bereits als verstorben gekennzeichnet.[4] |
|||
________ [1] StA Hbg, 521-4 Deutsch-Evangelisch-Reformierte Gemeinde, V Bb 11, Taufbuch 1710-1795. [2] Ein ordentliches Mitglied der Gesellschaft musste jährlich zwei oder mehrere holländische Dukaten zahlen oder zwanzig auf einmal und war so zeitlebens von fernerer Zulage befreit. [3] http://www.patriotische-gesellschaft.de [4] Verhandlungen und Schriften der Hamburgischen Gesellschaft zu Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe. Erster Band. Geschichte der Gesellschaft; Einrichtung und Zweck derselben; und Verhandlungen vom Jahr 1790. |
|||
© Ulrich A. de Boor 2015 |