19.04.2023 10:24 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hinriette Juliane Elisabeth Homann, geb. Lüders (1837-1876) |
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Hinriette Juliane Elisabeth Homann, geb. Lüders, * 23.01.1837 in Schleswig, † 21.07.1876 in Kiel. Tochter des Rechtsgelehrten Peter Lüders und der Botanikerin Johanna, geb. de Boor (T. des Carl Friedrich de Boor). Seit 1857 vermählt mit dem Buchhändler und Verleger Julius Ernst Homann. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elisabeth Lüders wurde auf dem elterlichen Landsitz (Oehr) in Schleswig geboren und war das dritte von vier Kindern des damaligen Regierungsrates Peter Lüders und seiner Frau Johanna, geb. de Boor. Ein Hauslehrer übernahm in den ersten Jahren die Erziehung, bis die Familie in Folge der politischen Ereignisse 1850/51 Schleswig verlassen musste und nach Kiel übersiedelte.[1] |
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Hier lebte sie im Gartenhaus ihrer Eltern am Düsternbrooker Weg 76, bis sie 1857 den in Hamburg geborenen Kieler Bürger und Buchhändler Julius Ernst Homann heiratet. Dieser hatte 1856 von der Verlagshandlung Perthes, Besser & Mauke in Hamburg den restlichen Anteil an der Schwers´schen Buchhandlung in Kiel übernommen, überführte das Verlagsgeschäft in den von ihm 1860 gegründeten Verlag Ernst Homann und führte das Sortimentsgeschäft unter Schwers´schen Buchhandlung fort.[2] Nach der Geburt der ersten beiden Töchter zog die Familie in ein stattliches Haus am Lorentzendamm (Brunswiek), in dem neben drei Dienstmädchen später auch die unverheiratete Cousine Marianne de Boor einzog und dort über ein Jahrzehnt lebte. Hier wurden auch die weiteren vier Kinder geboren, während Ernst Homann geschickt die Verlagsbuchhandlung führte[3] und Ehefrau Elisabeth den Haushalt führte. Beide engagierten sich darüberhinaus in Kieler Vereinen und Gesellschaften.[4] |
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Das Haus Lorentzendamm 17 in Kiel [5] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elisabeth Homann war noch keine 40 Jahre alt, als sie im Juli 1876 starb
- vom Ehemann tief betrauert, hinterließ sie dem Witwer 6 Kinder, von denen er eines noch im Februar 1880 zu Grabe tragen musste, nachdem es auf dem Eis verunglückt war. Als die älteren Kinder das Haus verlassen hatten, zog Ernst Homann mit Tochter Susanne in den Schloßgarten und verkaufte das Haus 1885 an seinen Schwager Wilhelm B. Lüders, der es mit seiner Familie bis in das Jahr 1900 bewohnte. E. Homann selbst starb 1903, nachdem er Kiel bereits im Winter 1891/92 verlassen hatte. |
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________ [1] Familien-Nachrichten der Familie de Boor von Dr. Carl de Boor, niedergeschrieben Anfang des Jahres 1853. [2] Die Schwers'sche Buchhandlung war mehrheitlich im Besitz von Perthes, Besser & Mauke, in der J. Ernst Homann von 1846-49 tätig war. Nachdem er bereits den Minderheitsanteil erworben hatte, übernahm er am 1. Januar 1856 schließlich den restlichen Anteil und überführte das Verlagsgeschäft in den von ihm 1860 gegründeten Verlag Ernst Homann. Das Sortimentsgeschäft beließ er in der Firma Schwers'sche Buchhandlung. [3] Homann verlegte u.a. Werke von Klaus Groth, Theodor Storm und den Gebr. Mommsen (Elisabeth Homanns Mutter war die Schwester von Franziska de Boor 1824-1902, die seit 1849 mit Tycho Mommsen verheiratet war). [4] Beide waren Mitglied im Gartenbau-Verein Kiel, Ernst Homann viele Jahre im Gustav-Adolf-Verein und in der Gesellschaft für die Geschichte der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg. [5] copyright Familienarchiv Hans Georg Lüders. |
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© Ulrich A. de Boor 2015 |