23.01.2022 18:49 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jacob de Boor (16??-16??) |
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Johann Jacob de Boor * ??.??.16?? in Vevey (Schweiz), † ??.??.16?? in ?, Bender (Küfer, Fassbinder) in Bonames (Frankfurt), später Walkmüller in Hanau. Sohn des Johannis de Boor (auch du Bord, de/du Boir, de/du Bour, du bort/d oder Debohr). 1673 Heirat mit Maria, geb. Busch, T. d. Walkmüllers Peter Busch. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Am 14. Januar des Jahres 1673 (nach dem julianischen Kalender ein Dienstag) schlossen Jacob du Boir und Maria Busch in der Kirche zu Bonames den Bund fürs Leben. Der Eheschließung war eine ordentliche Verlobung und ein dreimaliges öffentliches Aufgebot von der Kanzel vorhergegangen, doch nun konnte der Pfarrer der Frankfurter Landgemeinde, Henrici[1], die wohl erste Hochzeit des Jahres im Kirchenbuch[2] festhalten: „Den 22. Decembris, welcher war Dominica IV. Adv. ist, wie auch die zween nachfolgende Sontag, Jacob du Boir, de Veveÿ im Berner gebieth, Bender, weÿlandt Johannis de Boir, gewesenen Bürgers daselbsten, hinderlassener Ehelicher Sohn, mit Anna Maria, Peter Buschen Innwohners und Walckmüllers alhier, Eheleiblichen Tochter, aufgebotten, und den 14. Januarÿ anno 1673. in hiesiger Kirchen copuliret worden. Die Mahlzeit ist in hiesiger Walckmühlen gehalten worden." Jacob de/du Boir wanderte demnach aus der französischsprachigen Schweiz (dem heutigen Kanton Waadt), namentlich aus der Stadt Vevey, als Sohn des dort verstorbenen Bürgers Johannis de Boir, in das hessische Fürstentum. In dem kleinen Dorf Bonames arbeitete er zunächst als Bender in der hiesigen Walkmühle[3], in der auch sein Schwiegervater und dessen Sohn Johannes Busch ihr Auskommen fanden. Letzterer übernahm dann auch die Patenschaft seines ersten Kindes, das im Januar 1674 getauft wurde. Offensichtlich zog es die Familie anschließend nach Hanau, denn vier Einträge im Taufbuch der Wallonischen Gemeinde lassen keinen Zweifel daran, dass es sich bei den dort aufgeführten Eltern Jacque du Bord/t und Marie Bouchi/Bouché um Jacob und seine Frau Maria aus Bonames handelt. Der Grund für die Übersiedlung nach Hanau muss zunächst unbeantwortet bleiben, letztlich dürfte aber das wirtschaftliche Umfeld und die besseren Arbeitsmöglichkeiten in der aufstrebenden Stadt eine Rolle gespielt haben, zumal der reformierte Gottesdienst dort in französischer Sprache abgehalten wurde und sich unter den Glaubensgenossen nützliche Verbindungen auftaten. So findet sich unter den Paten der Kinder auch Matthias Hestermann, Kaufmann mit wallonischen Wurzeln und Besitzer der Walkmühle in der Hayngasse. Dort hatte Jacob de Boor (du Boir, du B/bord/t, Debohr) vermutlich seit ihrer Erbauung im Jahr 1678/79 gearbeitet und eine Generation später auch ein Peter, der - trifft die Annahme zu - wohl mit Sohn Peter (*1678) identisch ist.[4] In dem Kirchenbuch der Stadt Frankfurt findet sich zu dem Eintrag seines Sohnes Johannes de Boor, anlässlich seiner Hochzeit im Jahr 1697, der Zusatz: „weil. Jacob de Boor seel. gewesenen Walckmüllers zu Hanau" - demnach war er bereits verstorben und vermutlich in Hanau begraben. Dies deckt sich mit dem Eintrag über die Beerdigung seiner Tochter Rahel 1702. Dort heißt es über den Vater der Verstorbenen: „Johann Jacob Debohr, geweßener Walkmüller allhier".[5] Weitere Angaben über ihn, den Kindern Anne Marie und Julius oder der Ehefrau konnten bisher nicht ausfindig gemacht werden. |
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________ [1] Johann Heinrich Henrici (1634-1675), Pfarrer in Bonames. [2] Pfarrkirche Bonames, Tauf-, Trauungs- und Beerdigungsverzeichnisse; Band 151 (1662-1733), S. 267. [3] Pfarrkirche Bonames, Tauf-, Trauungs- und Beerdigungsverzeichnisse. 1673 bei einer Taufe aufgeführt als Patin: "von Maria, Jacob du Bour, Benders in hiesiger Walckmühle Ehelicher Haußfrauen auß der H. Tauff gehoben." [4] Im 5. Traubuch (1687-1731) der hochdeutsch reformierten Kirche in Hanau wurde bei der Heirat des Walkmüllers Peter Dubor im Jahr 1700 notiert: "weyl: Henrich Dubors, geweßener walkmüller all hier, hindter laßener Sohn". Der Widerspruch zur Angabe des Vaters konnte bisher nicht geklärt werden. Hinreichend belegt ist jedoch, dass dieser Peter später Besitzer der Walkmühle in der Hayngasse wurde und sich auch unter den Paten seiner Kinder ein ehemaliger Eigentümer der Mühle befindet. [5] 2. Totenbuch der hochdeutsch reformierten Kirche (Marienkirche) Hanau. Durch eine freundliche Mitteilung des Stadtarchivs Hanau vom 21.04.1992. |
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© Ulrich A. de Boor 2015 |