01.03.2015 08:43 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anna de Boor (1835-1926) |
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Anna Petrowna Ludovica de Boor, * 06.07.1835 in Oldesloe, † 12.12.1926 in Hamburg. Tochter des Juristen Carl Friedrich de Boor und der Elisabeth (Betty), geb. Hagelstein (T. des Dr. Franz Daniel Hagelstein). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anna de Boor war die Tochter des Hamburger Juristen Carl Friedrich de Boor und dessen dritter Ehefrau Elisabeth (Betty) Hagelstein, Tochter eines Oldesloer Arztes. Der vermögende Vater war rund ein Jahr vor ihrer Geburt mit Frau und Kindern aus dritter Ehe von Hamburg nach Oldesloe, der Geburtsstadt ihrer Mutter, gezogen und lebte dort als Privatier. Die Wohnung in der Lange(n)straße Nr. 18 bot neben ihren 6 Geschwistern auch noch Platz für zwei Dienstmädchen und eine Erziehungsgehülfin. Während die älteren Schwestern bereits seit Mitte der 1840er Jahre in der näheren Verwandtschaft als Haushaltshilfe, Kindermädchen oder Erzieherin Aufnahme fanden, war Anna um 1860 als Erzieherin bei der Familie von Paul Theophile, Gutspächter zu Grünholz in Schwansen, tätig. 1864 hielt sie sich bei ihrer Schwester Johanna und dessen Ehemann Peter Lüders in Brunswyck (Kiel) auf. |
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Mitte
der 1870er Jahre kehrten die unverheirateten Schwestern zurück nach
Hamburg, in das Kloster St. Johannis
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der Vater hatte sie und auch Anna bereits nach ihrer Geburt als
Anwärterin in das Exspektanten Buch[1]
des Klosters einschreiben lassen und ihr damit ein Wohnrecht gesichert.
Um 1880 folgte sie ihnen nach und lebte zunächst in einem Haus am
Schweinemarkt, in dem 18 Wittwen u. Jungfrauen freie Wohnung
und eine kleine Pension erhielten. Als Konventualin wohnte sie später am Klosterwall, wohin ihr auch die hochbetagte Mutter folgte und mit dem Neubau des ev. Damenstifts Kloster St. Johannis zog sie 1914 in die Heilwigstraße, wo sie ihren Lebensabend verbrachte. Als letztes noch lebende Kind des Carl Friedrich de Boor kamen im Laufe der Zeit so manche Gemälde aus der Familie in ihren Besitz, von denen sie einige in den Jahren der Inflation verkaufte. Fast ein halbes Jahrhundert war sie mit dem Kloster bzw. dem Damenstift verbunden, davon 2 ½ Jahrzehnte zusammen mit ihren Schwestern. Sie starb 1926 an Altersschwäche. |
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Zimmer im St. Johanniskloster | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
________ [1] Familienarchiv de Boor - Landesarchiv Schleswig Abt. 399.9 Nr. 57. Verzeichnis der Exspektantinnen des Johannis-Klosters in Hamburg 1844. |
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© Ulrich A. de Boor 2015 |