25.06.2019 19:34 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Julia Maria de Boor (1825-1905) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Julia Maria de Boor, * 10.08.1825 in Dockenhuden, † 01.02.1905 ebd. Tochter des Juristen Carl Friedrich de Boor und der Elisabeth (Betty), geb. Hagelstein (T. d. Dr. Franz Daniel Hagelstein). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Julia de Boor war die Tochter des Hamburger Juristen Carl Friedrich de Boor und dessen dritter Ehefrau Elisabeth (Betty) Hagelstein, Tochter eines Oldesloer Arztes. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sie wuchs zunächst im elterlichen Haus in der Hamburger Neustadt auf, während man den Sommer im Gartenhaus in Dockenhuden verbrachte. Als in Hamburg 1831 die Cholera ausbrach, blieb die Familie ganz auf dem Land und zog schließlich 1833/34 nach Oldesloe in Holstein. Die Wohnung in der Lange(n)straße Nr. 18 bot neben ihren 6 Geschwistern auch noch Platz für zwei Dienstmädchen und eine Erziehungsgehülfin. Im April 1839 wurde Julia de Boor vom Oldesloer Pastor Jens Mommsen[1] konfirmiert und verbrachte wie damals üblich einige Zeit bei Verwandten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Staats
und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten No. 128. Am Freytage, den 12. August. Anno 1825. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
So lebte sie 1845 im Haus des Plöner
Bürgermeisters und Stadtsecretairs Gustav von Mechlenburg, der mit ihrer Tante Juliane verheiratet war und konnte dort als Haushaltshilfe, Kindermädchen oder Erzieherin praktische Erfahrungen sammeln. Spätestens nach dem Tode des Vaters 1848 kehrte sie nach Oldesloe zurück und lebte mit den drei unverheirateten Schwestern zusammen bei der Mutter. An diesem Zustand scheint sich in den nächsten drei Jahrzehnten nicht viel geändert zu haben - erst im Jahr 1875 werden die Schwestern als Bewohnerinnen des Witwenhauses am Schweinemarkt, nahe dem Hamburger St. Johanniskloster, ausgewiesen. Das Haus bot 18 Wittwen und Jungfrauen freie Wohnung und war im Besitz des Klosters, das sie später auch direkt bewohnten. Der Vater hatte sie bereits im Jahr 1828 als Anwärterin in das Exspektanten Buch[2] des Klosters einschreiben lassen und ihr damit ein Wohnrecht gesichert. Fast dreißig Jahre lebte Julia de Boor zusammen mit ihren Schwestern als Konventualin im Kloster St. Johannis in Hamburg, bis sie 1905 nach kurzer schwerer Krankheit im 80. Lebensjahr verstarb. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
________ [1] Jens Mommsen (1783-1851) war der Vater von Theodor und Tycho Mommsen. Letzterer heiratete 1849 die Schwester Franziska de Boor. [2] Familienarchiv de Boor - Landesarchiv Schleswig Abt. 399.9 Nr. 57. Verzeichnis der Exspektantinnen des Johannis-Klosters in Hamburg 1844. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
© Ulrich A. de Boor 2015 |